vom 11. Juni 2017
Es wird viel über
Innovation in Unternehmen gesprochen, was heißt das überhaupt
‚Innovation’ und sind immer nur neue Technologien gemeint oder gibt es weitere
Faktoren? Wir haben es bei uns intern besprochen und alle Bedeutungen
aufgeschrieben, was das Wort Innovation für uns alles bedeutet. Laut Wikipedia
heißt Innovation: „Neuerung“ oder „Erneuerung“.
Dadurch kamen wir
zum Entschluss, dass es nicht nur neue Technologien sind, welches ein
Unternehmen benötigt, um sich innovativ zu benennen, sondern auch (wie zum Beispiel)
Personalmanagement (Personalmarketing) & Recruiting, Interieur/Technik/Energie
(ITE)im bestehenden Unternehmens, F&B und natürlich e-sales um neue Trends der
Branche zu erkunden sowie die Wünsche des Kunden lernen sowie technologisch auf
den neusten Stand zu sein.
Wenn wir in der
Hotellerie die Diskussion beobachten, wird meist nur darüber gesprochen, welche
neue Technologie installiert worden sind, welche Reichweite diese haben und
natürlich über die Vorteile für den Gast und das Unternehmen. Es besteht kein
Zweifel, dass Unternehmen nicht auf den Taten der Vergangenheit stehen bleiben
dürfen oder denken, es hat immer so geklappt also weiter so und wieso nicht
auch in der Zukunft so weiter machen…. Nur ist auch zu
sagen, dass nicht jede App, Webseite, Applikation für die Webseite etc. zum
Unternehmen passt, nur um zu zeigen wie cool und innovativ wir sind.
Recruting / Personal
Das Personalmarketing und Recruiting kommen parallel dazu, ohne
Personal kann ich heutzutage kein Hotel führen (welches nicht automatisch oder
mit Roboter betrieben wird). Da das Recruiting schwieriger geworden ist, um
generell Mitarbeiter zu finden (wir reden ja nicht mehr um die, welche lange an
einem Arbeitsplatz bleiben), sollten die Unternehmen in diesem Bereich sehr wohl
innovativ werden und auch Geld investieren, um neue Kollegen zu gewinnen. Es
geht nicht nur um Generation Y oder Z, sondern um alle. Diejenigen, welche
immer nur auf das junge und (angeblich) Dynamische plädieren, vergessen die
Vielfalt der Ü30er. Öfters, wenn ich Berichte über Y und Z lese, denke ich,
dass es keine anderen Arbeitnehmer mehr gibt und die Diskussion darüber geht am
Arbeitsmarkt komplett vorbei. Die Unternehmen, welche den Ü30 Markt
ausschließen, weil sie immer ‚ever young’ bleiben wollen oder Geld sparen,
werden auf Dauer ihre Quittung erhalten. Wir müssen alle erreichen und es ist
egal, welches Alter diese haben, je mehr wir die Suche Einschränken, werden wir
noch größere Probleme bekommen.
Die Unternehmen,
gerade die Hotellerie, sollten Programme starten, um Mitarbeiter zu gewinnen.
Wir sollten ein gerechtes Gehalt zahlen, gutes Arbeitsklima kreieren,
Mitarbeiter Programme anbieten, Ehrlichkeit sollte ein muss sein und erkennen,
dass unsere Kollegen auch mal unzufrieden sind. Natürlich erreichen sie keine 100 % Zufriedenheit-Quote (wir sind ja nicht
bei der SPD), nur wenn die meisten Mitarbeiter zufrieden sind, haben sie einen
wichtigen und positiven Erfolg erreicht (zufriedene Mitarbeiter sind auch
produktive Mitarbeiter). Es hilft nicht, Mitarbeiter auf
Unternehmensbewertungsportale zu drängen, gute Bewertungen anzugeben zu lassen,
dieser Schuss kann groß nach hinten gehen.
Dazu kommt auch
noch, wie bewerben wir das Unternehmen für neue Kollegen und was tun wir dafür
um gute, klassifizierte und loyale Mitarbeiter zu gewinnen. Die Strategie 08/15
Stellenanzeigen ist vorbei und leider gibt es relativ wenig Portale, welche
wirklich in diesem Feld innovativ und kreativ arbeiten. Es ist auch nicht so
toll, sich innovativ zu nennen und parallel große Anzeigen für die Generation Y
und Z in den Printmedien zu schalten. Der Bundesverband der DeHoGa hat eine
Initiative diesbezüglich kürzlich gestartet, was sehr lobenswert ist, nur die
Landesverbände laufen nicht immer mit und helfen kleinen oder privaten
Unternehmen kaum um Mitarbeiter zu finden. Dadurch ergibt sich, dass jedes
Hotel auf sich allein gestellt ist, da auch einige DeHoGa Präsidenten die Zeichen
der Zeit im Personalbereich verschlafen haben.
Zum Glück kommen jetzt einige Start Ups
auf neue Recruting Ideen, um Mitarbeiter zu finden. Wir selbst sind bei vielen Portalen
dabei, nur müssen wir einen Schritt weitergehen (was bereits andere Hotels
schon machen) und werden mit weiteren Kollegen in Deutschland, europaweit auf
die Suche gehen, um den Mitarbeiter Bedarf abzudecken. Auch die Initiative Fair Hotel Job ist ein
interessanter Weg für Hotels in diesem Bereich etwas zu machen.
Interieur/Technik/Energie (ITE)und F&B
Diese Themen sind für ein Hotelbetrieb äußerst wichtig und es
Bedarf einen eigen Beitrag dazu. Sowohl das Thema F&B sollte immer wieder hinterfragt
und erneuert werden als auch das Thema Interieur, Technik und Energie. Hier
ausführlich darüber zu schreiben, würde den Rahmen ggf sprengen und bedarf
einen eigenen Beitrag.
E-Sales:
Einer der wichtigsten Innovationspunkte ist es herauszufinden,
wer überhaupt das Kundensegment ist und was benötigt wird, um diese zu erreichen
sowie zu akquirieren? Ein Plan hierzu ist unumgänglich, um zu wissen, wie das
Ziel zu erreichen ist. Wie koordinieren wir das vorhandene Budget (oder welche finanziellen
Möglichkeiten haben wir?) um die passende Reichweite zu erzielen und direkte Buchungen
zu erhalten?
Jetzt kommen die neuen Technologien ins Spiel, mit den richtigen
Produkten und technischen Möglichkeiten, kann ein Hotel es leichter haben
dieses Ziel zu erreichen und konkret sowie gezielt die Kundschaft ansprechen,
dort wo diese auch sind. Wir dürfen auf der einen Seite die Kollegen nicht
permanent mit neuen Technologien überfordern, sollten trotzdem sehen, wie, was
und wann es passt, diese im Betrieb zu implementieren. Wir sollten checken, was
zum Hotel passt und was nicht. In diesem Bereich benötigt ein Hotel gute
Berater/Agenturen sowie innovative Mitarbeiter, welche auch diese Technologien
finden, implementieren und pflegen können.
Das gute ist, dass wir es heute leichter haben, mit passenden
Technologien, weitere Märkte und Zielgruppen zu erreichen sowie das direkte
Buchungsgeschäft zu stärken. Wir sollten mehr Mut haben, den großen Konzerne
die Stirn zu bieten und dabei versuchen die IBE zu optimieren, Webseiten
aktualisieren (erneuern), Content zu schaffen, Brand-Bidding zu
bekämpfen, in Google AdWords (SEA) zu investieren und es gibt noch viele
Sachen, die ein Hotel machen kann. Innovation muss immer in Bewegung bleiben um
den Anschluss an den Konzernen, Mitwerber und OTA’s nicht zu verpassen.
Fazit:
Als Fazit zeigt sich, aus meiner Sicht, dass Technologien (e-sales),
Interieur/Technik/Energie (ITE) sowie F&B extrem wichtig sind. Trotz aller
Wichtigkeit der Technologien, ist eine regelmäßige Analyse unabdinglich, um zu
sehen, was richtig und falsch gemacht worden ist und ggf. einiges zügig zu
ändern.
Des Weiterhin sollten wir erkennen, dass wir immer noch auf
Mitarbeiter zugreifen müssen, um innovativ zu bleiben. Die beste technologische
Innovation können wir kaufen, nur hilft es nichts, wenn die Mitarbeiter nicht dahinterstehen
und wir sie damit überfordern oder gar keine Mitarbeiter finden, welche diese
nutzen oder pflegen können.
Wir sollten erkennen, dass das Thema Innovation in einem Hotel
viel mehr als nur Technik Pur ist, vielleicht wäre es auch ein Thema dies in
einem größeren Rahmen zu diskutieren. Wir brauchen Mitarbeiter der Generation L
(Life) die im Leben stehen und arbeiten wollen, denn sonst erhalten, wir
schneller als erhofft (und uns ggf lieb ist) die Generation R (Roboter) in
jeglichen Bereichen.